Presse:

(...)Der kalte, nackte Raum ist doch schon mal verheißungsvoll. Auf der Bühne des Stuttgarter Studio Theaters stehen öde weiße Wände, bis zur Höhe von zwei Dritteln mit einem fahlen Grün bepinselt, das an eine Volksschule der fünfziger Jahre oder eine Kaserne erinnert. Neonröhren kleben an den Wänden, vor die kantige Bänke geschraubt sind. Darüber drohen sehschlitzartige dunkle Öffnungen (Bühne: Anne Brügel).(...)

Wie ein Feldherr wirkt Prinz Friedrich nicht, eher wie ein recht gefühlsbetonter Bubi. Überhaupt liebt die Kleist- Version des Studio Theaters die Verfremdung. Den Kurfürst spielt eine Frau, Gesine Hannemann, und sie gibt ihn umwerfend als poltrig-anmaßenden, brüllenden Despoten. Die Kurfürstin lackiert ihm einmal die Fußnägel, auch das ist eine der netten Verdrehungen dieser Inszenierung, die die Verschrobenheit und die Sehnsüchte der Kleist'schen Figuren auf der Bühne ausstellt. Dietmar Kwoka als Feldmarschall und Obrist, gewandet wie ein Angler oder DDR Offizier (zündende Kostüme: Anne Brügel), ist eine wundervoll komische, anrührende Figur.(...)

Stuttgarter Zeitung, Freitag, 17. Dezember 2012

(...)Nicht zuletzt mit Produktionen wie dieser Aufführung des ,Prinzen von Homburg' entwickelt sich die kleine Bühne in der Hohenheimer Straße mehr und mehr zu einem der spannendsten Theater in Stuttgart.(...)In der enge steriler Gefängnisatmosphäre (Ausstattung: Anne Brügel) beobachtet der Leiter des Studio Theaters den Albtraum einer orientierungslosen Gesellschaft. Ihre Führungselite taumelt im Chaos durch Kriege und chronischer Partylaune.(...)Stuttgarter Nachrichten, Freitag, 17. Dezember 2012