Der Pelikan
Premiere: 19. Januar 2012
Studio Theater Stuttgart
mit Gundi-Anna Schick, Luìs Madsen, Barbara von Münchhausen, Boris Rosenberger, Gesine Hannemann, Christoph Franz, Paula und Joseph Hanke
Regie: Christof Küster
Bühne/ Kostüme: Anne Brügel
Presse:
Familie ist die Hölle, das ist ja bekannt. Oder sagen wir lieber: Familie kann die Hölle sein. Im Studio Theater tritt eine perfekt geschminkte Dame im Pelzmantel auf, die reichlich mit teurem Schmuck behängt ist. Auf dem Killesberg sehen die älteren Damen so nicht aus, aber in Baden-Baden. Gundi-Anna Schick verkörpert exakt den Typus der Edelstiefelträgerin mit herablassenden Funkelblick. Wenn eine Dame herrisch dastehen kann, dann ist es Schick als Elise in dieser Inszenierung von August Strindbergs Drama ,Der Pelikan'.(...)
Eine bestechende Idee hat Anne Brügel (Ausstattung) mit ihrer Bühne umgesetzt. Quer durch den Bühnenraum läuft ein durchsichtiger Vorhang. Hinter ihm liegt ein Durcheinander dicker Äste, und während Darsteller vor dem transparenten Raumteiler agieren, hocken andere auf den Ästen oder bewegen sich lemurenhaft hinter dem Geäst. Die Szene hinter dem Vorhang scheint die schaurige Vergangenheit der Familie zu sein. Man denkt auch ein bisschen an Psychoanalyse, die ja familiäre Dunkelräume zu durchleuchten sucht. Natürlich ist das Strindberg, diese halb traumhafte Doppelwelt. Das ist hier wunderbar klar veranschaulicht.(...) Stuttgarter Zeitung, 21. Januar 2012